Tinte - Meine Favoriten zum Zeichnen & Sketchen

 
 
 

Mir kommt es so vor als würde Tinte, außer in der Grundschule, allmählich in Vergessenheit geraten.

Macht mich das old school?

Klar, zum Schreiben ist ein Kugelschreiber einfach praktisch und schnell bei der Hand.

Aber muss es tatsächlich immer darum gehen, dass es etwas schnell & praktisch ist?

Nun geht es hier im Blog ja nicht um Schreiben, sondern um das Malen und Zeichnen. Und auch hier muss ich sagen, finde ich Arbeiten mit Tinte leider sehr unterrepräsentiert.

Dabei ist es ein tolles Medium.

Ich möchte sogar noch einen Schritt weitergehen und heute keine Fineliner vorstellen, sondern “richtige Tinten”, die man am besten mit einem Federhalter oder auch einem Füller zum Zeichnen benutzt.

 

Wofür eignet sich Tinte überhaupt?

Die Kombination aus Federhalter und Tinte ist unglaublich vielseitig – und weit mehr als nur ein Werkzeug für nostalgische Briefe!

  • In der wissenschaftlichen Illustration kommt sie regelmäßig zum Einsatz: Künstlerinnen wie Lucy T. Smith oder Sarah Morrish erschaffen damit hochpräzise Naturdarstellungen, oft in Kombination mit Wasserfarbe oder sogar komplett in Schwarz-Weiß.

  • Im Bereich Mixed Media nutzen Kreative wie Alina Lupu die Ausdruckskraft der Linie als Kontrast zu lockeren Aquarell- oder Collage-Elementen.

  • Und im Urban Sketching? Da setzen viele – wie z. B. Alicia Aradilla – auf lebendige Tintenzeichnungen als Basis für farbenfrohe Stadtszenen.

Dabei muss es nicht immer nur Schwarz sein!

Auch Sepia-Töne, warme Braunnuancen oder mutige Farbexperimente (z. B. Smaragdgrün, Violett oder sogar Sonnengelb) verleihen deinen Zeichnungen Charakter und Stimmung.

Was ich persönlich am Arbeiten mit Tinte besonders liebe: Es ist ein konzentriertes, entschleunigtes Medium.

Sobald die Tinte auf dem Papier ist, bleibt sie dort – es gibt kaum Spielraum für Korrekturen.

Genau das bringt mich in einen wunderbar ruhigen Flow-Zustand.

Ich nenne Tinte deshalb gerne ein Flow-Medium.

Man vergisst die Zeit, versinkt ins Zeichnen, und ist ganz bei sich und bei der Linie. Gleichzeitig ist alles schnell einsatzbereit – und auch wenn zwischendurch mal jemand ruft oder das Leben dazwischenkommt, stört das überhaupt nicht.

Die Tinte wartet einfach, bis es weitergeht.

 

Meine Tinten-Favoriten

Du siehst, mir gefällt es richtig gut, mit Tinte zu zeichnen. Und weil ich schon ein paar Tinten ausprobiert habe, möchte ich dir heute meine Lieblinge unter ihnen vorstellen.

Sketch Ink von Rohrer & Klingner

Den Anfang macht mein absoluter Spitzenreiter - die SketchInk-Serie von Rohrer & Klingner.

Diese Tinte ist wasserfest, trocknet schnell und eignet sich dadurch hervorragend für Kombinationen mit Aquarell.

Was sie besonders charmant macht?

Die Farbtöne tragen Frauennamen – wie kleine Persönlichkeiten im Tintenfass, z. B.:

  • Lotta – tiefschwarz, elegant

  • Thea – khakigrün, perfekt für Naturthemen

  • Carmen – sonniges orangegelb, für tolle Farbakzente

Ob auf Reisen oder zu Hause am Maltisch – Sketch Ink ist zuverlässig, vielseitig und macht einfach Spaß.

 
 
 
 

Deleter Black 4

Eine tiefschwarze Tusche mit schöner Deckkraft, die sich ideal für reine Tuschezeichnungen eignet.

Wichtig: Diese Tusche ist nicht wasserfest – also besser nicht mit Aquarell kombinieren. Oder erst aquarellieren und danach die Details ergänzen.

Mit der Deleter Black 4 bekommst du exzellente, klare, definierte Linien.

 
 
 
 

Winsor & Newton Liquid Indian Ink

Diese Tusche ist klassisch, intensiv und, wie die Deleter Black 4, leider nicht wasserfest.

Wenn du pur mit Feder arbeitest und den Fokus auf Linienkunst legst, ist sie eine wunderschöne Wahl.

 
 
 
 

Schmincke Indian Ink 1912 - Die neue Kandidatin

Diese möchte ich unbedingt ausprobieren – sie verspricht wasserfeste Qualität und satte Schwärze. Ich kann es kaum erwarten, damit meine nächste botanische Serie zu starten!

 
 
 
 

Tinte + Füller: Eine kleine Warnung aus Erfahrung

Ich sehe oft, dass Urban Sketcher mit Lamy Safari-Füllern arbeiten – farblich passend zur Sketch Ink. Und ja, das sieht toll aus!

ABER: Meine Erfahrung war leider nicht ganz so positiv. Ich habe zwei Füller verstopft, weil ich sie zu selten benutzt habe.

 
 
 
 

Wohlgemerkt, KANN verstopfen, muss nicht.

Deshalb: Wenn du wirklich regelmäßig zeichnest, kann das super funktionieren.

Wenn nicht, dann greif lieber zur Feder – nichts kann verstopfen, und du bist viel flexibler im Ausdruck.

 

Fazit

  • Für Kombination mit Aquarell: wasserfeste Tinten wie Sketch Ink

  • Für reine Linienkunst: nicht-wasserfeste, dafür intensiv schwarze Tinten

  • Lass dich nicht entmutigen, wenn nicht jede Tinte direkt dein Herz gewinnt – du findest deine Favoriten, wie so oft, durchs Ausprobieren.

 

Hier findest du die vorgestellten Tinten:

Und wenn du nun Lust bekommen hast, diese wunderbare “Flow-Medium” selbst auszuprobieren, findest du nachstehend deine Links zum Bestellen:

 

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