Papaya sketchen für Anfänger
Hast du Lust ein bisschen kreativ zu sein?
Dann schnapp dir eine Papaya, dein Skizzenbuch und lass uns gemeinsam kreativ werden!
Ich zeige dir, wie du mit einfachen Schritten und lockeren Linien diese wunderbare Frucht in Aquarell festhältst – ohne Stress, mit viel Freude und ganz ohne Perfektion.
Die Papaya mit ihrer markanten Form, den glänzenden Samen und ihrer leuchtenden Farbe, ist ein wunderbares Motiv, um das Aquarellieren zu üben.
Du brauchst keine Vorkenntnisse, nur Lust auf Experimentieren und den Moment.
Materialliste - Was du brauchst
Papaya (meine war beim Kauf noch grün und ist zuhause gelb nachgereift)
Scharfes Messer
Aquarellpapier oder Aquarellskizzenbuch (z. B. Clairefontaine Fontaine Aquarellskizzenbuch)
Pinsel, z. B.
da Vinci Dartana Spin Größe 7
da Vinci Cosmotop Spin Größe 4
Bleistift (HB oder 2B)
Radiergummi (z. B. Plastikradierer, Knetradiergummi)
Wasserglas, Lappen, Keramikpalette oder Teller
Weißer Gelstift (z. B. Uniball Signo)
Optional: Fineliner oder Farbstifte für Details
Aquarellfarben
Schmincke Horadam
218 Lasurorange
656 Lichter Ocker natur
353 Permanent Karmin
530 Saftgrün
494 Ultramarin feinst
Sennelier
559 Aureolin
Winsor & Newton
470 Perylenviolett
💡 Tipp: Du musst nicht sofort in teure Farben investieren. Auch Starter-Sets wie Schmincke Akademie sind wunderbar geeignet!
Du hast keine Papaya und willst aber schon loslegen?
Lade dir hier das Referenzfoto herunter:
Vorbereitung
Such dir einen ungestörten Platz mit gutem Licht - vielleicht an deinem Esstisch oder Schreibtisch.
Damit du entspannt arbeiten kannst, ist es am Besten, wenn du dir alle Materialien griffbereit platzierst.
Schneide die Papaya vorsichtig mit einem scharfen Messer auf, sodass du eine glatte Schnittkante bekommst.
Nimm die beiden Hälften vorsichtig auseinander. Wenn du nun keine glatte Schnittkante hast, kannst du die Hälfte, die du malen möchtest, mit dem Messer noch ein bisschen glatt schneiden.
Let´s sketch!
Schritt 1: Die Bleistiftskizze anfertigen
Zeichne mit leichtem Bleistift den Umriss deiner Papayahälfte auf das Papier.
Wenn du ein bisschen korrigieren und radieren musst, ist das überhaupt kein Problem, das muss ich auch…
Nachdem du den äußeren Umriss gezeichnet hast, versuche nun das Innenleben deiner Frucht zu skizzieren.
Hierfür musst du NICHT alle Samenkörner einzeichnen - nur so viele wie du für gut befindest.
Und wenn die Samen nicht exakt an der richtigen Stelle sind - Cést la vie. Niemand sieht deine Vorlage…
Bleistiftskizze der Papaya
Wenn du zufrieden bist mit deiner Bleistiftskizze, gehe mit einem Knetradiergummi drüber und nimm so viel Graphit weg, dass du deine Zeichnung noch gut siehst, aber der Bleistift nicht mehr so dominant ist.
Sonst sieht man ihn auch nach dem Malen noch.
Graphit von der Skizze abheben
Fertige Bleistiftskizze der Papaya
Schritt 2: Erste Farbe ins Spiel bringen
Für das Fruchtfleisch nutzen wir zwei verschiedene Farbmischungen. Für den äußeren Rand ein helles, cremiges Gelborange und ein leuchtendes Rotorange für das satte, innere Fruchtfleisch.
Meine Farbmischungen sind folgende:
Gelborange: Lasurorange + Sennelier Aureolin + Permanent Karmin + Wasser
Rotorange: Lasurorange + Permanent Karmin
Du kannst anhand meiner Skizze erkennen, dass sich das Fruchtfleisch bei mir gut in zwei Hälften teilen lässt, die linke und die rechte Seite.
Das macht es mir nun einfacher mit dem kolorieren, da ich nicht gleich die gesamte Fläche wässern und kolorieren muss.
Papaya - Erster Farbauftrag
Zuerst habe ich die linke Seite in Ruhe bearbeitet, danach die rechte Seite.
Gehe einfach wie folgt vor:
Feuchte mit einem sauberen Pinsel die Fläche an, die das Fruchtfleisch darstellt.
Trage dann das Gelborange zügig, aber ruhig und gleichmäßig auf.
Wenn die Fläche noch feucht ist, kannst du auch gleich schon das Orangerot mit einfließen lassen.
💡Hinweis: Du kannst auch warten bis der erste Farbauftrag komplett getrocknet ist und dann die Fläche nochmals erst komplett befeuchten bevor du den zweiten Farbauftrag machst.
Wenn du dir nicht ganz sicher bist, ob du das Papier noch feucht genug ist, um Farbe aufzutragen. Warte lieber bis alles getrocknet ist und wiederhole den Vorgang dann.
Sonst bekommst du ein unschönes Malergebnis.
Zweiter Farbauftrag
Jetzt heißt es: warten, bis alles gut trocken ist.
Wiederhole den Vorgang so oft, bist du dein gewünschtes Farbergebnis erzielt hast.
Schritt 3: Die Samen und die Fruchthöhle kolorieren
Die Samen sind umgeben von einer gallertartigen Hülle. Da wir locker sketchen, ist es nicht notwendig dies besonders hervorzuheben. Stattdessen verwenden wir einen schönen Braunton um diese Samen anzudeuten.
Für das helle Innere der Fruchthöhle:
Sennelier Aureolin + Lasurorange + Permanent Karmin + viel Wasser
Für meinen Braunton habe ich gemischt:
Perylen Violett + Sennelier Aureolin + Permanent Karmin —> ggf. mit Wasser verdünnen, um an deinen Braunton zu kommen
Du kannst als erstes die Fruchthöhle einfach flächig mit dem hellen Orangeton malen. Entweder relativ feucht, damit du die Fläche in einem Auftrag fertig bekommst, oder du feuchtest den Bereich erst wieder mit einem sauberen Pinsel an und trägst dann die Farbe auf.
Da dieser Farbton sehr hell ist, können wir danach einfach die Kerne drüberkolorieren und du musst diese nicht auslassen.
Variante 2: Du malst tatsächlich nur die Bereiche der sichtbaren Fruchthöhle und lässt die Kerne frei.
Fruchthöhle kolorieren
Für die Samen nimmst du nun den oben beschriebenen Braunton und malst sie ein. Wenn sie dir nicht dunkel genug sind, dann gehe in einem zweiten Schritt nochmal drüber und intensiviere die Farbe.
Einzeichnen der Samen und Schale
Schritt 4: Die Außenseite der Schale malen bzw. zeichnen
Die Schale einer Papaya ist dünn, glatt und gut sichtbar abgegrenzt. Arbeite hier mit wenig Wasser und einem feineren Pinsel.
Meine Papaya war außen noch grün – ein schöner Kontrast zum warmen Fruchtfleisch. Dafür habe ich Saftgrün verwendet.
Wenn dir das mit dem Pinsel zu filigran ist, kannst du die Schale auch einfach mit einem Farbstift nachziehen.
Den kleinen Stielansatz malst oder zeichnest du mit einem Braunton. Z. B. unserem Braun für die Samen, gemischt mit Ocker.
Mach dir keine Sorge um perfekte Linien, der Stielansatz ist nicht perfekt glatt.
Schritt 5: Der Feinschliff
Jetzt geht’s an die kleinen Details, die das Ganze richtig rund machen.
Mit einer etwas kräftigeren Variante unseres Gelborange kannst du das Fruchtfleisch nochmal intensivieren.
Der Stielansatz bekommt eine kleine Schattenkerbe – dafür eignet sich wieder unser Braunton, den wir für die Samen genommen haben.
Das Grün der Schale darf noch nachgearbeitet werden.
Und wenn alles gut getrocknet ist und du gerne die Lichtreflexe auf den Samen hervorheben möchtest, kannst du hierfür einen weißen Gelstift verwenden und einfach kleine Punkte einzeichnen an denen das Licht auf die Samenhülle fällt.
Das fertige Kunstwerk!
Gratulation – dein Papaya-Sketch ist fertig!
Nimm dir einen Moment und schau dein Bild an. Du hast gerade etwas ganz Tolles geschaffen!
Wenn du möchtest, kannst du deinen Sketch noch abrunden:
Überschrift: Schreib einen kleinen Titel mit deinem Pinsel. Vielleicht im warmen Orangeton aus unserer Papaya-Mischung.
Notizen: Was ist dir aufgefallen? Was hat überraschend gut geklappt?
Signatur: Setz deine Initialen in die Ecke – dein Werk, dein Moment.
Botanical SketchVibes iat deine kreative Auszeit vom Alltag - und mit jedem Motiv wirst du sicherer werden und diese Auszeit mehr genießen.
Ich freue mich schon auf unser nächstes Motiv! 🌿🎨
Bis dahin, schau dir gerne die bisherigen Tutorials an!